Geliebte Köchin

Gestern im Kino gewesen – heute Posting-Plan geändert. Gesehen: Geliebte Köchin.

In diesem Film wird von Beginn an geschnippelt und gebrutzelt, ein Kalbskarree in mehreren Durchgängen im Rohr geschmort, Butter geklärt, Gemüse geerntet, ein Pot-au-feu in einem riesigen Kupferkessel angesetzt, Saucen reduziert, Omeletts gerollt, Speck mit Pilzen gebraten, frische Salatköpfe gekocht – und über das Essen nachgedacht.

Über einen Steinbutt, der vorsichtig in Milch, Obers und mit Zitronenscheiben mariniert wird, sagt die Köchin: „Ich habe ihn begleitet, ich kenne sein Fleisch, ich war die ganze Zeit bei ihm während er in meiner Küche war, ich kenne seinen Geschmack ohne ihn gekostet zu haben.“

„Gott hat das Wasser erschaffen – der Mensch den Wein.“
„Der Wein ist der intellektuelle Teil eines Mahls, das Essen der materielle Teil.“

Kurz sieht man auch den Prinzen von Eurasien in seinem Wohnzimmer auf dem Sofa sitzen, während sein Koch die Menüfolge erläutert: ein Mahl, das aus nur drei Gängen besteht –  wobei allerdings schon der erste Gang aus 12 unterschiedlichen Speisen besteht.

Und wie unglaublich aufwendig die Zubereitung einer Consommé sein kann! Zuerst werden nur die schwarzen Hühnerbeine in kochendes Wasser gehalten, dann … nun ja, den Rest hab´ mir nicht gemerkt. 🙂

Wie aufmerksam man sich den einzelnen Zutaten widmen kann, wie aufwendig manche Gerichte sein können, wie in einem komplexen Gericht trotzdem jeder einzelnen Zutat Gerechtigkeit widerfahren kann.

Und wie frei man beim Kochen sein kann! Unendliche Möglichkeiten, etwas Neues zu probieren, sich ein neues Gericht ausdenken, eine ungewöhnliche Kombination von Geschmäckern erfinden, den ganzen unendlichen kreativen Kosmos von Kochen und Essen auskosten.

Davon handelt dieser Film – und wie die Liebe zur Kulinarik zwei Menschen aufs Tiefste verbinden kann.

ArtFood: Essen mit Kunst.

PS: Nicht hungrig ins Kino gehen!

PPS: Die Vorlage für diesen Film wurde unter anderem vom französischen Schriftsteller und Gastrosophen Jean Anthelme Brillat-Savarin inspiriert. Letzterer war hier bei ArtFood schon öfter zu Gast: Brillat-Savarin


Infos & Quellen
*Derzeit im Kino!
*Offizielle Website & Trailer: Polyfilm
*Geliebte Köchin: Wikipedia.

Bilder:
*Titelbild: Bankett: Pexels, Pixabay.
*Filmstill: Polyfilm.
*Salatkopf: congerdesign, Pixabay.
*Braten: Stefan, Pixabay.
*Salbei: congerdesign, Pixabay.
*Omelette: Tanubonz, Pixabay.
*Pot au feu: Wikipedia.
*Steinbutt: Fischgruber.
*Rotwein: Steve Buissinne, Pixabay.
*Gedeckter Tisch: Pexels, Pixabay.
*Kupfergeschirr: 12019, Pixabay.

 

 

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